Hofmühlstraße
83043 Bad Aibling
Das behäbige Wohnhaus mit seinem Walmdach und den umfangreichen Lagerräumen und Ställen erbaute um 1800 Sebastian Oswald. Daneben liegt das kleinere Mühlengebäude, das Franz Xaver Wild 1899 erneuerte.
Tatsächlich dürfte die Mühle allerdings rund 1000 Jahre alt sein, denn als Wirtschaftshof gehörte sie bereits zur karolingischen Königspfalz. Ein in die Mauer eingelassener Mühlstein zeugt noch von der alten Funktion des Hauses, das später als Elektrizitätswerk einen Teil Aiblings mit Strom versorgte.
Auf dem Grundstück hinter der Hofmühle erbaute 1883 Wilhelm Leibl sein Atelier, in dem er fünfzehn Jahre lang einen Teil seiner bedeutendsten Gemälde schuf. Das schlichte Gebäude mit seinem Pultdach und den großen Fensterfronten auf der Nordseite war von Leibl als Bauernstube möbliert worden und zählte wegen seiner radikalen Zweckbezogenheit zu den kunsthistorisch wichtigsten Atelierbauten des 19. Jahrhunderts. Es wurde nach Leibls Tod noch von Künstlern wie Johann Sperl, Brynolf Wennerberg und Leo von Welden genutzt. 1986 wurde es trotz heftiger Bürgerproteste abgebrochen.